Hintergrundinformationen zu Überstunden

Wenn eine bestimmte Menge Arbeit, die von einem Mitarbeiter (MA) mit einem Leistungsgrad (Lg) von 100% in einer Tarif-Arbeits-Zeit-Stunde (TAZ-Std) geleistet werden könnte, zur Erledigung zeitlich an das Ende der Tagesschicht angeschlossen wird, also in Mehr-Arbeits-Zeit (MAZ) verlegt wird (Überstundenzeit daraus wird), dann wird diese bestimmte Menge Arbeit teurer; denn Folgende Beispielrechnung soll die Verteuerung einer Tarif-Arbeits-Zeit-Normal-Stunde verdeutlichen:

Der Selbstkostensatz für 1 Normal-Mehrarbeits-Zeit-Stunde mit 50% MAZ-Zuschlag beträgt somit 51,65 EURO. Da der Mitarbeiter in dieser MAZ-Stunde aber nicht 100, sondern nur 75% Leistung erbringt, benötigt er 1 N-Std x 100 : 75 = 1,33 korrigierte Normal-Mehrarbeits-Zeit-Stunden zur Erledigung der durch eine Tarif-Arbeits-Zeit-Normal-Stunde bestimmten Arbeitsmenge.

Also EURO 51,65 x 1,33 MAZ-Std = 68,70 EURO kostet jetzt die Arbeitsmenge, und damit ist sie um EURO 68,70 - 39,30 EURO = 29,40 EURO teurer geworden. Dieser Verteuerung (gemessen am N-Std-Sk-S von 39,30 EURO) stehen möglicherweise die auf- grund der Mehrarbeitszeit zusätzlich erwirtschafteten fixen Gemeinkosten in Höhe einer Normal- Tarifarbeitszeit-Stunde positiv gegenüber. In diesem Rechenbeispiel also EURO 12,00 Gk fix.

Unter dieser Bedingung neutralisiert sich die Selbstkosten-Verteuerung der Arbeitsmenge einer N-TAZ-Std in Form von kor. N-MAZ (hier 1,33 Std) auf eine Verlustgröße von EURO 29,40 minus 12,00 EURO = 17,40 EURO. Teilt man diesen Verlust (17,40 EURO) durch den Zeitfaktor 1,33, der sich aus der niedrigeren Leistung (nur 75 statt 100%) von MAZ ergibt, dann erhält man den Verlust, der sich auf 1 kor. N- MAZ-Std mit 75% Leistungsgrad bezieht: EURO 17,40 : 1,33 = 13,08 EURO Verlust!

Zu bedenken ist, dass zu diesem auf die Selbstkosten bezogenen Verlust einer kor. N-MAZ-Std auch kein Risiko u. Gewinnaufschlag erwirtschaftet wird! Finanziell gesehen lohnt sich diese Mehrarbeit für den Betrieb nicht. Aber andere wichtige Gründe können Mehrarbeitszeit-Stunden erzwingen.

Wären in einem anderen Beispiel dagegen die zusätzlich erwirtschafteten fixen Gemeinkosten größer als die Verteuerung, z.B. EURO 32,40, so wäre diese rechnerisch negative Differenz ein Gewinn, bezogen auf N-MAZ-Std-Sk-S, von EURO - 3,00 : 1,33 = - 2,25 EURO.

Fazit: Überstunden lohnen sich erst dann finanziell, wenn ihre Verteuerung niedriger ausfällt als die mit ihnen erwirtschafteten fixen Gemeinkosten (in Höhe der entsprechenden Normal-Stunden tariflicher Arbeitszeit.!).

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