Glossar der Zeit-, Lohn- und Kosten-Begrifflichkeiten

Zu Zeit:

Geleistete oder zu leistende Arbeit wird in Stunden (Std) gerechnet/geplant;
tatsächlich abgelaufene, aber leistungsmäßig nicht definierte Arbeitsstunde;
geplante, aber leistungsmäßig nicht definierte Arbeitsstunde;
eine Arbeitszeit, in der ‚normal', also 100% geleistet wird.
Unter Normalleistung wird nach Refa eine Bewegungsausführung verstanden, die dem Beobachter hinsichtlich der Einzelbewegungen, der Bewegungsfolge und ihrer Koordinierung besonders harmonisch, natürlich und ausgeglichen erscheint. Sie kann erfahrungsgemäß von jedem in erforderlichem Maße geeigneten, geübten und voll eingearbeiteten Arbeiter auf die Dauer und im Mittel der Schichtzeit erbracht werden, sofern er die für persönliche Bedürfnisse und gegebenenfalls auch für Erholung vorgegebenen Zeiten einhält und die freie Entfaltung seiner Fähigkeiten nicht behindert wird.
Arbeitsstunde mit definierter Arbeitsleistung von 100%;
tatsächlich gearbeitete Stunde mit einer Leistung von 100%;
geplante Stunde mit 100% Arbeitsleistung;
Stunde mit einer Arbeitsleistung, die von 100% abweicht und deren Leistung in Prozent an der 100% Leistung gemessen ist. Rechnerisch ist sie das Produkt aus Ist-Std x Leistungsfaktor.
Arbeitsstunden, die einem Verursacher/Kostenträger direkt zugerechnet werden können.
Entweder sind es Stunden, in denen Arbeitsleistung erbracht (nicht lohngebundene!), oder nicht erbracht (lohngebundene!) wurde. In beiden Fällen sind diese Stunden einem Verursacher als Kostenträger nicht eindeutig zuzuordnen.
Nicht-Anwesenheitsstunden, für die lgb. Lohn gezahlt werden muß, der einem Kostenträger nicht eindeutig zuzuordnen ist.
Stunden, in denen Arbeitsleistung erbracht wird, und darum Normal-, kor. Normal- bzw. Ist-Lohn bezahlt wird. Dieser Lohn ist einem Kostenträger aber nicht eindeutig zuzuordnen.
Stunden der tariflich festgelegten, wöchentlichen Arbeitszeit, die im ausgehandelten arbeitsvertraglichen Zeitrahmen täglich zu leisten sind.
Stunden, die über die tariflich festgelegte wöchentliche/tägliche Arbeitszeit hinaus und außerhalb des arbeitsvertraglich geregelten täglichen Arbeitszeitrahmens geleistet werden.
Zusammenfassung von Tarif- und Mehrarbeitszeit-Stunden.
Normalzeit
Leistungsgrad (%) =
x 100
Istzeit
Normalzeit
Leistungsfaktor =
Istzeit
Der Leistungsgrad drückt das Verhältnis von beeinflußbarer Ist- zur Bezugsmengenleistung in Prozent aus.
1
Zeitfaktor =
Leistungsfaktor
Mit dem Zeitfaktor eines Arbeiters wird die Soll-Normal-Zeit in kor. Soll-Normal-Zeit umgerechnet, also in die Planzeit, die durch den individuellen Leistungsgrad eines bestimmten Arbeiters definiert ist.

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Zu Lohn:

Lohn ist der Markt-Wert des wirtschaftlichen Gutes "menschliche Arbeit".
Lohn, der unabhängig vom Wert, der in einer Stunde geleisteten Arbeit, also lediglich aufgrund der in Zeit gemessenen Anwesenheit des Mitarbeiters am Arbeitsplatz, gezahlt wird.
Entgelt, das tariflich "Lohn" genannt wird, für tariflich ausgehandelte Nicht-Arbeitszeit - Urlaub, Feiertage, Krankheit. Da die Höhe dieses Geldes dem wirklich verdienten Lohn entspricht, wird dieses Geld lohngebundener (lgb) Lohn genannt. Es ist eine Gemeinkostenart, also nicht direkt verrechenbar (n.d.v.).
Lohn für geleistete Arbeit, für den das Unternehmen aber keinen Kundenauftrag als Kostenträger hat. Darum sind diese Löhne Gemeinkosten. Dieser n.d.v.,n.lgb.Lohn steht - weil Arbeitsleistung erbracht wurde - im Gegensatz zum n.d.v., lgb.Lohn, der eben für nicht geleistete Arbeit gezahlt werden muß.
alle in 1 Jahr gezahlten Löhne aus: TAZ, MAZ und aus lgb. Stunden, einschließlich der Lohnerstattungen aus der Ausgleichskasse.
Lohn, der für den Wert einer mit 100% Leistungsgrad definierten Arbeits-Stunde geZahlt wird.
Lohn, der für Stunden mit Leistungsgraden unter oder über 100% gezahlt wird. Er orientiert sich am Normal-Stunden-Lohn und wird mit Hilfe der "Schmitzschen Lohnformel" ausge- rechnet. Sie berücksichtigt den Leistungsfaktor des Mitarbeiters und sowohl die fixen Gemein- kosten als auch den Risiko- und Gewinnaufschlag der d.v. Normal-Stunde. Die Höhe des kor.N-Std-L verläuft nicht proportional zum Lg.
das ist ein prozentualer Lohnzuschlag, der für eine Mehrarbeits-Stunde zusätzlich zum regulären (Basis-) Stundenlohn gezahlt wird, aus tarifrechtlichen Gründen gezahlt werden muß. (Er verursacht - wie jeder andere Lohn - lohngebundene Kosten.)
Lohn aus/für Tarif- und Mehrarbeitszeit-Stden, jedoch ohne Mehrarbeits-Zeit-Zuschläge.
Lohnsumme, die regelmäßig von der tatsächlich gezahlten abweicht. Sie ist das Produkt aus N-Std x N-Std-L
Er ist das Produkt aus d.v.N-Std x N-Std-L - zum Beispiel je Kostenstelle; hier wird er - der f.d.v.N-L - zur Berechnung des variablen Gemeinkosten-Prozentzuschlagsatzes als Bezugsgröße benötigt

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Zu Kosten:

Wert, der materiellen und immateriellen Güter, die zur betrieblichen Leistungserstellung eingesetzt werden.
sind die Werte derjenigen Güter, die zur betrieblichen Leistungserstellung eingesetzt werden und für die Finanzmittel gegen Beleg das Unternehmen verlassen - z.B. Material, Strom, Fertigungslohn, Urlaub.
sind ebenfalls Werte von Gütern, die zur betrieblichen Leistungserstellung eingesetzt werden, für die aber keine Finanzmittel das Unternehmen verlassen - z. B. Eigenkapitalverzinsung, Pacht für die eigene Werkstatt.
sind die Werte/Kosten derjenigen Güter, die für das Unternehmen - unabhängig davon, ob und wieviel betriebliche Leistung erstellt wird -, vorhanden sind, z.B. Abschreibung der Betriebsmittel oder Telefongrundgebühren.
sind die Werte/Kosten derjenigen Güter, die proportional zur Menge der betrieblichen Leistungserstellung anfallen.
sind die Werte/Kosten derjenigen Güter der betrieblichen Leistungserstellung, die dem Kundenauftrag, der sie ausgelöst hat, direkt zugerechnet werden können.
sind die Werte/Kosten derjenigen Güter der betrieblichen Leistungserstellung, die nicht direkt einem Kundenauftrag zugerechnet werden können (z. B. Strom, Wasser). Ihre Gesamtheit - verteilt auf Kostenstellen und hier differenziert nach variabel und fix - muß anteilig, d. h., entsprechend des direkt verrechenbaren Arbeitswertes, der in einen Auftrag eingeht, auf die Kundenaufträge des Zeitraumes, in dem sie angefallen sind, verteilt werden.
Er definiert die Selbstkosten einer Kostenstelle für eine Stunde mit Normal-Leistung, also einem Leistungsgrad von 100 %. N-Std-Sk-S = N-Std-L + GKv + GKf
Normal-Stunden-Selbstkosten-Satz plus Aufschlag für Risiko und Gewinn (R + G): N-Std-V-S = N-Std-L + GKv + GKf + R+G
die Summe der in einer Rechnungsperiode angefallenen Ausgaben und nicht notwendigen "Kosten", die nicht der betrieblichen Leistungserstellung dienen.
die Summe der in einer Rechnungsperiode angefallenen Grundkosten.

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